F.A.Q. - Häufig gestellte Fragen
Allgemeines
Das Projekt Netzwerk NRW Noten Digital ist aus der Idee entstanden, den Verkauf digitaler Produkte im Internet zu dezentralisieren und dadurch eine Monopolisierung und Zentralisierung zu verhindern, wie sie heute im Bereich digitaler Content-Angebote tendenziell zu finden ist.
Wofür steht NNND?
Das Netzwerk NRW Noten Digital realisiert einen neuen Ansatz für den Vertrieb digitaler Produkte im Internet. Der aktuelle technologische Stand bezüglich Hardware und Internetanbindung macht es heute prinzipiell für jeden möglich, mit vertretbarem Aufwand beim Digitalgeschäft dabei zu sein. Allerdings fehlt bislang eine Verbindung zwischen den Beteiligten, um die Distribution digitaler Produkte automatisiert und auf einfachem Weg zu organisieren. Aus diesem Grund wird im Rahmen des Projekts NNND der neue Internetstandard AODP entwickelt. Er schafft einen modernen, kommunikativen Ablauf, bei dem das Internet als dezentrales Netzwerk genutzt werden kann und von dem alle Beteiligten der Wertschöpfungskette profitieren. Der neue Internetstandard des Projekts NNND ermöglicht es allen, die Vielfältigkeit und vor allem die digitale Zukunft der Kreativbranche mitzugestalten.
Wieso ist der neue Internetstandard wichtig für die Kreativwirtschaft und speziell für die Notenbranche?
Der technologische Wandel erfordert ein Handeln und eine Orientierung hin zum Digitalmarkt. Mit dem Projekt NNND
soll der Kreativwirtschaft, insbesondere der Notenbranche, ein einfacher und vor allem selbstbestimmter Weg dorthin
geebnet werden.
Ziel ist es, die Voraussetzungen für eine gesunde und vielfältige Struktur des Digitalmarktes der Kreativwirtschaft
zu schaffen. Alle Teilnehmer der Wertschöpfungskette sollen eigenständig daran mitwirken können, den Markt auszugestalten.
Es soll eine Monopolisierung verhindert und stattdessen die Arbeit und die Kreativität aller Beteiligten angeregt werden.
Welchen Vorteil hat das Internetprotokoll AODP für die Kreativwirtschaft und speziell für die Notenbranche?
Die Verwendung des Internetprotokolls AODP ermöglicht es den Rechteinhabern, die Kontrolle über den Verkauf ihrer Produkte zu behalten. Es schafft eine vollständige Transparenz bezüglich der Abrechnung und gleichzeitig einen hohen Schutz des urheberrechtlich geschützten Materials. Daraus ergibt sich für Kreative ein verstärkter Anreiz, auch in Zukunft Beiträge für die Kulturlandschaft zu leisten. Das Projekt wird im Bereich der Noten entwickelt. Durch die Übertragungsmöglichkeit in andere Wirtschaftssegmente können zudem sowohl in der Kreativwirtschaft allgemein, als auch in anderen Bereichen Innovationen und neue Ideen initiiert werden.
Wer sind die einzelnen Projektverantwortlichen?
DE-PARCON Softwaretechnologie & Marketing GmbH ist als direkter Projektentwickler zuständig für die technische Konzeption
und Ausarbeitung der einzelnen Bestandteile des Projekts.
Der Deutsche Musikverleger-Verband e.V. (DMV) übernimmt als Projektpartner die Kommunikation, Koordination und Beratung
zwischen den Beteiligten innerhalb der Branche und darüber hinaus.
ACAMAR Management & Service GmbH & Co KG ist ebenfalls als Projektentwickler verantwortlich für die redaktionelle Konzeption,
die Definition von Datenformatstandards und als Knowhow-Träger und Dienstleister für die Digitalisierung von Content.
Bezieht sich das Projekt NNND nur auf Noten?
Das Projekt NNND wird zunächst für den Kreativbereich Noten umgesetzt. Darüber hinaus ist der im Rahmen des Projekts entwickelte Internetstandard AODP auch für Digitalverkäufe vieler anderer Produkte verwendbar. Dadurch kann er auch in anderen Wirtschaftsbereichen die Entwicklung neuer Ideen und Geschäftsmodelle unterstützen.
Bestandteile und technischer Ablauf von AODP
Was ist AODP?
AODP ist ein Internetprotokoll, das den Ablauf dezentraler, automatisierter und verschlüsselter Bestellung und
Auslieferung digitaler Produkte im Internet regelt. AODP steht demgemäß für "Automatic Ordering and Delivery Protocol".
Es arbeitet nach dem Client-Server-Prinzip, d.h. es steuert im Moment des Verkaufs den Kommunikationsablauf zwischen
dem Händler (Client) und dem Anbieter (Server).
Die Entwicklung von AODP ist ein Hauptbestandteil des NNND-Projekts.
Wie funktioniert das Internetprotokoll AODP konkret?
Das Prinzip von AODP nutzt die Netzstruktur des Internets. Die Systeme von Händler und Anbieter treten im Moment des
Verkaufs in Kontakt und die digitale Ware wird nach dem Kaufvorgang vom System des Anbieters für den Endkunden zum
Download bereitgestellt. Die digitalen Master-Dateien verbleiben also stets auf dem Server des Anbieters.
Der Händler behält seine Funktionen, d.h. er stellt sein Sortiment aus den Angeboten verschiedener Lieferanten zusammen
und bietet es in seinem Internetshop oder einem anderen Verkaufskanal an. Dazu benötigt er lediglich die Metadaten
(= beschreibende Daten). Möchte ein Kunde ein Produkt kaufen, fordert der Online-Shop die Ware über AODP bei dem
jeweiligen Anbieter automatisiert an. Der Händler ist Ansprechpartner für die Kunden und ist für die Durchführung des
Verkaufs verantwortlich.
Der gesamte Kommunikationsablauf zwischen Händlerserver und Anbieterserver erfolgt automatisiert und innerhalb weniger
Millisekunden. Der Endkunde nimmt den technischen Ablauf und die dezentrale Struktur hinter seinem Einkauf nicht wahr.
Wo liegen die Vorteile des neuen Internetstandards gegenüber der heute üblichen Distribution digitaler Produkte?
AODP gewährleistet Transparenz über den Vertrieb digitaler Produkte im Internet. Durch die dezentrale Netzstruktur von
AODP brauchen Verlage und Rechteinhaber ihren Content nicht mehr an Dritte zu übergeben. Sie entscheiden selbst, über
wen und zu welchen Konditionen ihre Produkte verkauft werden. Jeder Anbieter behält daher auch seine vertrieblichen
Steuerungsmechanismen.
AODP minimiert die Voraussetzungen, die ein Händler für den Digitalverkauf erfüllen muss. Beispielsweise muss der Händler
im Vergleich zu heutigen Onlineanbietern den Master-Content nicht selber speichern und organisieren, sondern es genügen
Metadaten, um digitale Artikel anzubieten. Damit ist ein Einstieg in den Digitalverkauf für jeden Händler realisierbar.
Fragen für Komponisten und Künstler
Welche Vorteile ergeben sich für mich als Kreativen durch AODP?
AODP basiert auf einem neuen technischen Konzept zur Vermarktung und Distribution digitaler Güter. Dieser Ansatz ist
konzeptionell vorteilhaft für Kreative und Rechteinhaber, denn wesentliche Problembereiche des heutigen Digitalgeschäfts
entstehen beim Einsatz von AODP gar nicht erst.
Die Verwendung des Internetprotokolls AODP ermöglicht es den Rechteinhabern, die Kontrolle über den Verkauf ihrer Produkte
zu behalten. Ein hoher Schutz des urheberrechtlich geschützten Materials ist gegeben, ebenso eine vollständige Transparenz
bezüglich der Abrechnung. Insgesamt ergeben sich die Grundlagen für einen funktionierenden Digitalmarkt mit den daraus
resultierenden Vorteilen für die gesamte Wertschöpfungskette der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Warum ist das Projekt NNND zu diesem Zeitpunkt sinnvoll?
Die heutige technologische Entwicklung beeinflusst die Kultur- und Kreativwirtschaft. Bereits jetzt wie auch in Zukunft wird parallel zum Handel mit physischen Produkten ein Markt für digitale Angebote bestehen. Allerdings existieren zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht die notwendigen Werkzeuge, um einen funktionierenden Markt für digitale Produkte so zu gestalten, dass er insbesondere den Beteiligten der kulturellen Wertschöpfungskette gerecht wird. Mit AODP wird die Grundlage für eine solche Marktgestaltung entstehen. Gleichzeitig schafft das Internetprotokoll einen legalen und leistungsfähigen Weg, wodurch auch einer illegalen Verbreitung urheberrechtlich geschützten Materials über das Internet begegnet wird.
Welche Chancen ergeben sich über das Projekt hinaus?
Die Etablierung des neuen Internetstandards AODP schafft wertvolle Grundlagen für einen funktionierenden Digitalmarkt. Sind damit die wirtschaftlichen Voraussetzungen gegeben, können sich in Zukunft innovative Produkte und Geschäftsideen entwickeln, die sich heute noch nicht voraussehen lassen. Dies stellt eine Chance für die Kreativen dar.
Fragen für Anbieter und Verlage
Wer hostet meine digitalen Artikel?
Sie selbst pflegen und verwalten Ihre Dateien auf Ihrem eigenen Server. Ansonsten hat niemand Zugriff auf Ihre Master-Dateien, auch Händler nicht.
Welche Dateitypen muss ich als Verlag anbieten?
Da Sie selbst für Ihren Content verantwortlich sind, steht es Ihnen frei, welche Dateitypen Sie anbieten möchten. Es empfiehlt sich jedoch, gängige Dateiformate zu wählen, um Ihren Kunden eine unkomplizierte Verwendung des Contents zu ermöglichen. Hierfür werden im Rahmen des Projekts Empfehlungen erarbeitet.
Wie läuft der Verkauf exemplarisch ab?
Der Händler hält in seinem Onlineshop nur die Metadaten (= beschreibende Daten) der einzelnen Artikel als Informationen für den Endkunden bereit. Kauft ein Kunde einen Artikel bei einem Händler, fordert dieser beim Anbieter automatisiert einen Download-Link für den Artikel an und leitet diesen an den Kunden weiter. Es finden dabei zwei getrennte Kauftransaktionen statt, eine zwischen Endkunde und Händler und eine weitere zwischen Händler und Anbieter. Dies entspricht dem Verkaufsvorgang für physische Produkte, d.h. im Grunde liegen die gleichen Beziehungen zwischen den Marktteilnehmern vor, wie es heute schon üblich ist.
Fragen für den Handel
Welche Vorteile habe ich als Händler durch den neuen Internetstandard?
Die technisch komplexe Aufarbeitung, Speicherung und Bereitstellung der Masterdaten übernehmen die einzelnen Anbieter.
Diese dezentrale Struktur ermöglicht es Ihnen, ein umfangreiches Sortiment in Ihrem Internetshop anzubieten, das in Form
von Metadaten (= beschreibende Daten) abgebildet wird.
Dies bedeutet, dass mit Hilfe von AODP viel geringere administrative Kosten anfallen und damit auch kleine und
spezialisierte Händler die Chance haben, ohne aufwendige technische Voraussetzungen am Onlinehandel zu partizipieren.
Es genügt, Metadaten in den Onlineshop einzuspielen und sie so dem Endkunden zu präsentieren, also genau wie bei
einem Onlineshop mit physikalischen Artikeln.
Wie sieht im Rahmen des NNND meine Funktion als Händler aus?
Sie behalten Ihre Funktion als Händler. Sie können ein sehr umfangreiches Sortiment von vielen Lieferanten anbieten
und dieses selbst zusammenstellen.
Beim Kauf eines Artikels durch den Kunden kann Ihr Shop die Auslieferung der digitalen Ware automatisiert über AODP
abwickeln. Sie sind nach wie vor für alle, den Verkauf betreffenden Transaktionen verantwortlich und geben die Daten
Ihrer Kunden nicht preis.
Die Geschäftsbeziehungen zwischen Kunde und Handel und zwischen Handel und Anbieter sind grundsätzlich nicht Bestandteil
von AODP und werden daher individuell von den Transaktionspartnern gestaltet.
Werden bei der Transaktion Kundendaten an den Anbieter weitergegeben?
Nein, dies ist für die Funktion von AODP nicht erforderlich.
Fragen für Musiker und alle im Musikbereich Tätigen
Was habe ich als Endkunde von der Umsetzung des Internetprotokolls AODP?
Ein funktionierender Digitalmarkt, der mit AODP erreicht werden soll, zeichnet sich aus durch eine gesunde Konkurrenz zwischen den einzelnen Anbietern und durch beständige Weiterentwicklung und Innovation im Bereich kultureller Güter. Sie als Endkunde profitieren von dieser positiven Marktentwicklung. Über AODP wird für Konsumenten außerdem ein legaler und möglichst leichter Weg verfügbar sein, digitale Produkte online zu erwerben.
Wie kaufe ich einen digitalen Artikel über AODP?
Der Online-Händler Ihrer Wahl hält in seinem Sortiment eine Auswahl von Artikeln verschiedener Lieferanten in Form von Metadaten bereit. Sie kaufen Ihre Wunschartikel gemäß den Geschäftsbedingungen des Händlers. Sobald die Ware bezahlt ist, erhalten Sie vom Händler einen Downloadlink, mit dem Sie den Artikel unmittelbar beziehen können.
Welche direkten Änderungen ergeben sich für mich als Endkunde durch AODP?
Für Sie als Endkunde ist der Einsatz von AODP nicht wahrnehmbar. Der Kaufvorgang im Shop Ihres Onlinehändlers bleibt gleich, es ändern sich lediglich die Mechanismen hinter Ihrem Einkauf.